Zu Beginn der Versammlung wies Valentin Arnold, Präsident der Kirchenvorsteherschaft, auf den bestehenden und sich künftig noch verschärfenden Mangel an Pfarrern hin. Schweizweit seien momentan 70 evangelische Pfarrstellen unbesetzt. Im Kanton St. Gallen würden in den nächsten zehn Jahren rund 50 Pfarrer mit ungewisser Nachfolge in Pension gehen. Valentin Arnold zeigte sich erfreut, dass angesichts dieser Situation doch ein halbes Dutzend Bewerber ihr Interesse an der Pfarrstelle in Uzwil bekundet hätte. Die zwölfköpfige Pfarrwahlkommission habe sich klar für Hanspeter Meier entschieden.
Unter diesen Vorzeichen war die Wahl eine reine Formsache. Die 59 Stimmberechtigten wählten Hanspeter Meier ohne Wortmeldung und ohne Gegenstimme. Als Willkommensgruss wurden dem neuen Pfarrer ein Betti-Kistli mit Produkten aus der Region und Schokolade-Glückskäfer überreicht.
Zweiter Bildungsweg
Hanspeter Meier wirkt seit zwölf Jahren als Pfarrer im Berner Vorort Ittigen. Er ist im Gürbetal zwischen Thun und Bern aufgewachsen. Zum Beruf ist er über eine KV-Lehre auf einer Gemeindeverwaltung und über das Theologiestudium an der Universität Bern gekommen. Hanspeter Meier ist 48 Jahre alt und verheiratet mit Katrin, die in Herisau und Gossau aufgewachsen ist. Die beiden sind Eltern von zwei Töchtern und einem Sohn.
Bekannte Region
Die Nachbarschaft von Eiger, Mönch und Jungfrau wird Hanspeter Meier im Sommer mit der Nähe zum Säntis und zu den Churfirsten eintauschen. «Ich freue mich, den Alpstein und das Toggenburg näher kennenzulernen und zu erkunden», sagt er, «durch meine Frau ist mir die Region ja schon ein bisschen bekannt.» Besonders freut er sich aber auch auf den Einsatz in der Kirchgemeinde. «In der Kirchgemeinde Ittigen habe ich mich schwerpunktmässig in der geistlichen Begleitung eingesetzt. In Uzwil verspreche ich mir viel von der Zusammenarbeit mit den Menschen, die ich bereits kennengelernt habe. Ich gehe die neue Herausforderung mit Zuversicht an und bin bereit, daran zu wachsen. Auch die Familie steht meinem Stellenwechsel positiv gegenüber und freut sich auf den neuen Wohnort Uzwil.»