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Oberuzwil
22.02.2022
22.02.2022 16:12 Uhr

Oberuzwil: Steuersenkung und IT für Schule im Fokus

An der Medienkonferenz nahmen teil: v. l. Gabriela Hollenstein (Ratsschreiberin), Cornel Egger (Gemeindepräsident), Roland Waltert (Schulratspräsident/Gemeinderat) sowie Dr. Gallus Rieger (Leiter Volksschule). Bild: jg
An der Medienkonferenz der Gemeinde Oberuzwil vom 22. Februar 2022 galt der Fokus den Finanzen und der Zukunft der Kinder. Das Budget 2022 sieht eine Senkung des Steuersatzes von 125 auf 122 vor und die Schule investiert in die IT-Infrastruktur. Über Rechnung 2021, Budget 2022 und IT-Investition wird am 10. April an der Urne befunden.

Jürg Grau

Gemeindepräsident Cornel Egger konnte über eine erfreuliche Ausgangslage für Oberuzwil berichten: "Nach einem über Erwarten positiven Rechnungsabschluss 2021 - 3,3 Mio. Franken besser als budgetiert - dürfen wir ein Budget 2022 vorlegen, das eine Senkung des Steuersatzes um drei Steuerprozente vorsieht. Gleichzeitig verfügen wir über eine gesunde finanzielle Basis mit 6 Mio. Franken Eigenkapital und 17 Mio. Franken in der Ausgleichsreserve. Dank diesem haushälterischen Umgang können wir davon ausgehen, den tieferen Steuersatz auch in den nächsten Jahren stabil halten zu können."

Dr. Gallus Rieger, Leiter Volksschule, erläuterte die Ziele des neuen ICT-Konzepts. Bild: jg

Wie sieht die Erneuerung der IT-Infrastruktur an den Oberuzwiler Schulen aus?
Die Schule Oberuzwil gehört zur Ostschweizer Avantgarde beim Einsatz von Informatikmitteln im Unterricht. Dieser Vorsprung hat sich während der Pandemie bereits als sehr vorteilhaft erwiesen. Nach sechs Jahren müssen die Mittel (iPads, Notebooks, elektronische Wandtafeln) jetzt aber wieder auf Vordermann gebracht werden.
Dr. Gallus Rieger, Leiter Volksschule: "Pro Schulanlage wurde ein pädagogisches Konzept zum Unterrichten mit Gerätekoffern vom Kindergarten bis zur zweiten Primarklasse und mit einer 1:1 Ausstattung (1 Gerät pro Kind) ab der dritten Primarklasse erstellt, um allen Beteiligten den Einstieg in eine neue Art des Unterrichtens und Lernens zu erleichtern."

Was wird in Oberuzwil zu reden geben?

Cornel Egger: "Neben der Senkung des Steuersatzes und der Investition in die IT-Infrastruktur der Schulen dürften auch die Kosten für die Umsetzung von Tempo-30-Zonen in den Gebieten Ghürst-Zehntland-Austrasse sowie Stutzenbühl-Freudenberg-Weingarten diskutiert werden."

Eine Diskussion wird am 29. März anlässlich einer Orientierungsversammlung möglich sein.

Bis anhin wurde der Geschäftsbericht der Gemeinde Oberuzwil an alle Haushaltungen im Gemeindegebiet versandt – insgesamt rund 3'000 Broschüren. Jetzt wird der Versandmodus geändert: Eine Kurzfassung geht an alle Haushaltungen, Detailberichte können angefordert werden. Bild: jg

Budget 2022 im Detail

(Gemeinde Oberuzwil) Für das Jahr 2022 unterbreitet der Gemeinderat Oberuzwil den Stimmberechtigten an der Urnenabstimmung vom 10. April ein Budget mit einem Defizit von 834’000 Franken, basierend auf einer Steuerfusssenkung von 3% auf 122%.

Das Budget der Erfolgsrechnung 2022 schliesst bei einem Aufwand von 35'383’700 Franken und einem Ertrag von 34'549’700 Franken mit einem Fehlbetrag von 834'000 Franken ab. Das erwartete Defizit kann problemlos aus dem freien Eigenkapital finanziert werden.

Komfortable Ausgleichsreserve

Das positive Rechnungsergebnis des letzten Jahres erlaubte eine Einlage von gut 2,1 Mio. Franken in die Ausgleichsreserve. Dadurch können – nebst der im Jahr 2020 beschlossenen Steuerfussreduktion um 4% – sowohl eine weitere Steuerfussreduktion von 3% sowie auch verschiedene ausserordentliche Aufwendungen finanziert werden. Unberechenbar bleibt die wirtschaftliche Entwicklung und somit der Steuerertrag in den nächsten Jahren; so können beispielsweise die Covid-19-Einbrüche bei den Einnahmen nicht zuverlässig abgeschätzt werden. Hinzu kommen weitere Kostenverlagerungen des Kantons auf die Gemeinden.

Namhafte Investitionen

Das Investitionsbudget 2022 enthält verschiedene notwendige Investitionen mit einer Gesamthöhe von 5,6 Mio. Franken, welche teilweise von der Bürgerschaft bereits genehmigt wurden oder gebundene Ausgaben darstellen. Betragsmässig fallen dabei vorallem der Gemeindehausanbau (Kredit im November 2021 an der Urne genehmigt) sowie der Ausbau und die Erneuerung der Informatik-Infrastruktur der Schulen ins Gewicht. Über den Rahmenkredit für dieses IT-Projekt entscheiden die Stimmberechtigten am 10. April an der Urne. Ausserdem dürften Gemeindeanteile für Staatsstrassenprojekte fällig werden sowie – wenn über den beim Kanton hängigen Rekurs endlich entschieden wird – Kosten für die Sanierung des Sägeweihers und des angrenzenden Sportplatzes beim Oberstufenzentrum. Neu im Investitionsbudget sind die Aufwendungen für die Sanierung des Eingangs- und des Lehrerbereichs im Oberstufenzentrum Schützengarten sowie die Kosten für die Umsetzung von Tempo-30-Zonen in den Gebieten Ghürst-Zehntland-Austrasse sowie Stutzenbühl-Freudenberg-Weingarten.

Finanzausgleichsbeiträge

Für das Jahr 2022 werden aus dem kantonalen Finanzausgleich (1. Stufe) unter dem Strich etwa gleich hohe Beiträge wie im Vorjahr erwartet. Beim Ressourcenausgleich sind provisorisch rund 3’000 Franken zusätzlich in Aussicht gestellt worden, beim «Sonderlastenausgleich Volksschule» rund 45’000 Franken mehr und beim «Sonderlastenausgleich Sonderschule» rund 40'000 Franken weniger, das heisst erstmals keine Beiträge.

Investition in die IT der Schulen im Detail

(Gemeinde Oberuzwil) Der Gemeinderat Oberuzwil hat am 21. Dezember 2021 einen Rahmenkredit von 1,25 Mio. Franken zur Erneuerung und Erweiterung der Informatikinfrastruktur der Schulen bewilligt. Die Bürgerschaft stimmt am 10. April 2022 an der Urne darüber ab.

Sechs Jahre nach der letzten ICT-Erneuerung bedarf es – aufgrund der gehäuften altersbedingten Defekte und ausgelaufener Garantien – einer neuer, zeitgerechten Geräteflotte in den Schulen. Eine Projektgruppe, bestehend aus Fachleuten der Medienpädagogik und der Mediamatik, untersuchte die Bedürfnisse im schulischen Alltag. Die stufenspezifischen Anliegen der Lehrpersonen wurden berücksichtigt. Schulrat und Schulleitungskonferenz unterstützen die Erneuerung, die auch pädagogische Entwicklungen mit sich bringt.

Ausbau und Erneuerung

Eine zeitgemässe IT-Ausstattung der Schulen bedingt in Anlehnung an die kantonalen Empfehlungen zusätzliche Geräte für Lehrpersonen und Lernende. Pro Schulanlage wurde ein pädagogisches Konzept zum Unterrichten mit Gerätekoffern vom Kindergarten bis zur zweiten Primarklasse und mit einer 1:1 Ausstattung (1 Gerät pro Kind) ab der dritten Primarklasse erstellt, um allen Beteiligten den Einstieg in eine neue Art des Unterrichtens und Lernens zu erleichtern. Bisher sind in den Primarschulen Bichwil und Oberuzwil 200 Geräte im Einsatz, kalkuliert wird mit neu 419 Geräten. Auf der Oberstufe steigt die Anzahl benötigter Geräte von 103 auf 178. Der Zuwachs bei der Geräteflotte erfordert eine Erhöhung der Netzwerkkapazitäten und eine Anpassung an den aktuellen Technologie-Standard.

Kosten und Umsetzung

Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich insgesamt auf 1,25 Mio. Franken. Ab dem Jahr 2024 können die zusätzlichen Geräte für die 1:1 Ausstattung über das ordentliche Budget beschafft werden. Die Kalkulation für die Anschaffungen in den Jahren 2022 und 2023 beinhaltet Geräte für Lehrpersonen (CHF 265'000), Geräte für Schülerinnen und Schüler (CHF 650'000), die Netzwerkerweiterung (CHF 170'000), Kleinmaterial und Lizenzen (CHF 70'000) sowie Dienstleistungen Dritter (CHF 95'000). Pro Jahr ergeben sich für jeden der insgesamt 905 Anwender der Schulen Oberuzwil für die Endgeräte und die Netzwerktechnik Kosten von rund 691 Franken pro Jahr.

Bürgerschaft zuständig

Gemeinderat und Schulrat unterstützen mit der Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur die Lehrpersonen in ihrem Auftrag, die Kinder in allen Bereichen und auf allen Schulstufen für den Eintritt in weiterführende Schulen oder in eine Berufsausbildung optimal vorzubereiten. Der Rahmenkredit für die Erneuerung und Erweiterung der Informatikinfrastruktur der Schulen übersteigt die Kreditkompetenz des Gemeinderates und bedarf der Zustimmung der Bürgerschaft an der Urnenabstimmung vom 10. April 2022.

jg / Gemeinde Oberuzwil