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Zuzwil
25.02.2022
25.02.2022 11:24 Uhr

Weitere Steuerfusssenkung beantragt

Die Jahresrechnung 2021 der Gemeinde Zuzwil schliesst mit einem plus von 313‘662 Franken ab und damit rund 1,8 Millionen Franken besser als budgetiert. Der Ertragsüberschuss soll dem Bilanzüberschuss zugewiesen und der Steuerfuss auf neu 77 Prozent festgelegt werden. Das Budget 2022 rechnet mit einem Defizit von rund 2,35 Millionen Franken.

Die Gemeinderechnung schliesst bei einem Gesamtaufwand von 25,3 Millionen Franken und Erträgen von 25,6 Millionen Franken mit einem Ertrags-überschuss von rund 313‘600 Franken ab.

Weniger Ausgaben

Die Abweichungen sind darauf zurückzuführen, dass das Budget bei den Aufwandpositionen eingehalten und teilweise unterschritten wurde. In fast allen Funktionen – ausser bei der Sozialen Sicherheit sowie der Umwelt und Raumordnung – sind weniger Ausgaben getätigt worden. Zahlreiche Anlässe und Veranstaltungen konnten pandemiebedingt nicht durchgeführt werden, was zu tieferen Ausgaben geführt hat. Zudem sind deutlich mehr Gebühren für Baubewilligungen eingegangen. Minderaufwände sind unter anderem beim Strassenunterhalt, bei der öffentlichen Beleuchtung sowie beim öffentlichen Verkehr zu verzeichnen. Die Kostenteilung bei der Anschaffung der neuen Strassenwischmaschine mit der Nachbargemeinde hat ebenfalls zu einem besseren Ergebnis beigetragen. Auf der Ertragsseite sind im Bereich Finanzen rund 950‘000 Franken Mehreinnahmen zu verzeichnen.

Budget 2022

Gegenüber dem Vorjahr steigen die budgetierten Ausgaben um über zwei Millionen auf 27,3 Millionen Franken. Die geplante Reduktion des Steuerfusses wird rund 750‘000 Franken weniger in die «Kasse» fliessen lassen. Der prognostizierte Aufwandüberschuss von rund 2,35 Millionen Franken wird mit einem Bezug des freien Eigenkapitals gedeckt. Die Steigerung im Aufwand ist unter anderem in der Funktion «Bildung» mit rund einer Million Franken begründet (Erhöhung Personalkosten, Durchführung von Anlässen und Lagern wie auch durch die einmaligen Ausgaben für das Projekt «Zäller Wiehnacht», Umrüstung des Schulhauses Wiesengrund auf LED-Beleuchtung sowie die Einrichtung eines Medien- und Informatikzentrums sowie erhöhter Steuerbedarf der Oberstufe). In der Funktion «Kultur, Sport, Freizeit» liegt der Mehraufwand bei rund 150’000 Franken, was auf einen erhöhten Unterhalt diverser Wanderwege und der Erneuerung der Bühne in der Turnhalle 1 zurückzuführen ist. In der sozialen Sicherheit sticht die Kostenübernahme der Verlustscheine aus ungedeckten Krankenkassenprämien wie auch der Zuwachs von Sozialhilfefällen hervor. Die Erhöhung von knapp 400’000 Franken beim Verkehr ist mit der Erneuerung der Bushaltestellen St.Gallerstrasse, dem erhöhten Unterhalt am Strassennetz und der Umstellung der Strassenbeleuchtung auf LED begründet.

Trotzdem Senkung des Steuerfusses

«Erhalten und Stärken der gesunden finanziellen Situation», so lautet der strategische Leitsatz des Gemeinderates für diese Amtsdauer. Das gute Rechnungsergebnis ist auch dank Minderausgaben infolge der Pandemie zustande gekommen. Der Steuerfuss wurde letztmals vor zwei Jahren gesenkt. Aufgrund der guten Rechnungsabschlüsse der letzten Jahre und des vorhandenen freien Eigenkapitals wird der Stimmbürgerschaft eine weitere Senkung des Steuerfusses um fünf Punkte auf 77 Prozent beantragt. Im Wissen der verschiedenen Faktoren, die es bei der Festlegung des Steuerfusses zu berücksichtigen gilt, beobachtet der Gemeinderat einerseits die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Anforderungen der Gesellschaft und andererseits den gesamten Finanzhaushalt in einer Mehrjahresbetrachtung. Am Grundsteuersatz von 0,4 Promille will der Gemeinderat weiterhin festhalten.

Investitionen

Die effektiven Investitionen hielten sich im Jahr 2021 in Grenzen: Die Beschaffung einer weiteren Tranche für neues Schulmobiliar und die Erneuerung der IT-Infrastruktur ergaben Ausgaben von rund 423‘000 Franken. Dazu wurde das Vorprojekt ARA Thurau abgeschlossen. Im laufenden Jahr müssen die bereits bewilligten Kredite für das Betriebs- und Gestaltungskonzept an der Unterdorfstrasse sowie die Sanierung der Oberdorfstrasse, Abschnitt Gemeindehaus bis Restaurant Kreuz, weitergeführt werden. Die Umsetzung hängt von der Genehmigung der entsprechenden Projekte ab. Für die Sanierung der Weierenstrasse, Abschnitt Brücke Dorfbach bis Einlenker Schulstrasse, beantragt der Gemeinderat an der Urnenabstimmung vom 10. April einen Kredit von 1,85 Millionen Franken zu genehmigen. Für die Erstellung eines Vorprojekts Hochwasserschutz Dorfbach mit einem Rückhaltebecken und Teilausbau werden 220'000 Franken benötigt.

Finanzprognose bis 2026

Als Führungsinstrument des Gemeinderates gibt der Finanzplan einen Überblick über die Entwicklung von Ausgaben und Einnahmen und zeigt die geplanten Investitionsvorhaben sowie Prioritäten auf. Ausserdem beinhaltet er eine Schätzung des Finanzbedarfs und der Finanzierungsmöglichkeiten. Es gilt zu berücksichtigen, dass der Finanzplan nicht bindend ist – viele Zahlen stützen sich auf Annahmen und Schätzungen. Die prognostizierten Aufwandüberschüsse sind durch das freie Eigenkapital gedeckt, aus heutiger Sicht wird dieses aber auf Ende der Planungsperiode um fast neun Millionen Franken auf gut drei Millionen Franken abgebaut.

Verschuldung bleibt Thema

Im Geschäftsbericht werden diverse Kennzahlen abgebildet, unter anderem auch die Nettoverschuldung mit einem Betrag von rund 2'100 Franken pro Einwohner – im Vergleich zu den übrigen 76 St.Galler Gemeinden, die durchschnittlich ein Nettovermögen von rund 450 Franken pro Einwohner aufweisen, ein erheblicher Wert. Die Verschuldung bleibt weiterhin Thema und wird beoachtet. Dank der guten Rechnungsergebnisse der letzten Jahre und dem geringen Investitionsbedarf ist die Verschuldung derzeit rückläufig. In den nächsten Jahren sind weitere grössere Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktur wie Hochwasserschutz am Dorfbach, Abwasserreinigungsanlage, Zusammenlegung Rasenspielfelder und diverse Strassensanierungen geplant, was zu einer Erhöhung der Verschuldung führen wird.

Gemeinde Zuzwil