Sechs bis sieben Millionen Fahrzeuge pro Jahr queren die Augartenkreuzung. Zu Spitzenzeiten gibts regelmässig Stau. Nicht nur für die Menschen aus Uzwil, sondern auch für alle, die aus Oberuzwil, Flawil und Jonschwil Richtung Autobahn wollen. Der Knoten Augarten hätte markant leistungsfähiger werden sollen. Mit einem Sanierungsprojekt wären die maximalen Staulängen auf etwa 150 Meter und die Wartezeiten auf zwei bis drei Minuten reduziert worden. Wären, hätten. Eine unheilige Allianz im Kantonsrat hat die Vorlage versenkt und sich damit die Möglichkeit genommen, das Projekt zu modifizieren oder zusätzliche Fragen zu prüfen. Uzwil ist froh darüber, dass der Kantonsrat im Februar dem Neustart des Projektes zugestimmt hat und so der Kanton den Faden wieder aufnimmt. Denn: Das Problem wird mit Neinsagen nicht behoben.
Mitarbeit - Zusammenarbeit
Uzwil ist gerne bereit, zusammen mit dem Kanton an Lösungen zu arbeiten. Zu diesem Zweck wurde vor einiger Zeit gemeinsam das «Betriebs- und Gestaltungskonzept Gupfenstrasse» gestartet. Es erweitert die Sicht auf die Augartenkreuzung um wesentliche Themen, welche eine Wechselwirkung auf die Sanierung der Kreuzung haben und entsprechend in einer Gesamtbetrachtung zu lösen sind. Themen wie die künftige Gestaltung und der künftige Strassenquerschnitt der Gupfenstrasse als wichtiger Verkehrsachse, Knotengestaltungen und der Langsamverkehr sollen so abgestimmt auf die Sanierung der Augartenkreuzung geklärt werden. Umso mehr, als die Sanierung der Gupfenstrasse in absehbarer Zeit ohnehin ansteht. Und gleichzeitig will die Gemeinde auch das Gesamtsystem mit Bahnhofstrasse – Ochsenkreuzung – Henauerstrasse und die Erschliessung des Niederuzwiler Industriegebietes überprüfen.
Langsamverkehr
Ziel der Gemeinde ist, den Fuss- und Radwegverkehr besser und in einem grossräumigeren Gesamtkonzept zu berücksichtigen, als das im gescheiterten Sanierungsprojekt der Augartenkreuzung der Fall war. Dafür müssen Augartenkreuzung, Westumfahrung in Oberbüren und auch die Gupfenstrasse als Einheit betrachtet werden und robuste Konzeptionen entstehen, damit für den Langsamverkehr eine attraktive durchgehende Verbindung mit zweckmässigen Übergängen auf das Gemeindestrassennetz realisiert werden kann.
Öffentlicher Verkehr
Aus Sicht der Gemeinde muss der öffentliche Verkehr nicht nur priorisiert über die Augartenkreuzung geführt werden. Die Busbevorzugung ist auch auf der Gupfenstrasse ein Thema, auch separate Busbuchten. Insgesamt sollen so die Arbeitsplatzgebiete und die Sport- und Freizeiteinrichtungen besser erschlossen werden.
Lärmschutz
Die Gesamtsicht soll auch endlich den kantonalen Lärmschutz an der Gupfenstrasse bringen, in einer landschafts- und ortsverträglichen Lösung und abgestimmt auf den künftigen Querschnitt der Gupfenstrasse.
Biodiversität
Und schliesslich ist für die Gemeinde ein wichtiges Anliegen, in der Gesamtplanung die Biodiversität zu fördern, die versiegelten Flächen zu reduzieren und natürliche Wasserkreisläufe zu fördern. Und natürlich ist für die Gemeinde elementar, dass die Strassenentwässerung der Augartenkreuzung wie ursprünglich geplant so verbessert wird, dass das Naturschutzgebiet Augarten und die Glatt vor schädlichen Auswirkungen entlastet werden.
Intensive Arbeit nötig
Die gemeinsame Arbeit von Kanton und Gemeinde am Betriebs- und Gestaltungskonzept Gupfenstrasse läuft intensiv. Damit die Gesamtsicht parat ist und die Sanierung der Augartenkreuzung darin eingebettet wird.