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Kultur
21.03.2022

"Angst ist ein schlechter Ratgeber!"

Im Bild v. l. Hans Mäder, Ursula Forrer und Moderator Roland P. Poschung. Bild: Vroni Krucker
Im „Persönlich im Hof zu Wil" zeigten sich die beiden Gäste - der Wiler Stadtpräsident Hans Mäder und Ursula Forrer, Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes St. Gallen - sehr betroffen über den Krieg in der Ukraine und dessen Folgen auch für die Schweiz.

Der Moderator Roland P. Poschung begrüsste die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die sich auf die Talk-Stunde mit dem Hans Mäder und Ursula Forrer freuten. Beide Gäste zeigten sich sehr betroffen von der Kriegssituation in der Ukraine, aber ebenso erfreut über die grosse Hilfsbereitschaft der Schweizer Bevölkerung. „Die momentane Situation bewirkt auch Ängste“, betonten sie. Angst sei allerdings ein schlechter Berater. „Wir müssen jetzt jeden Tag so nehmen wie er ist, wie sich die Lage entwickelt und das Beste daraus machen“, meinte Hans Mäder. Putin sei nicht einzuschätzen, setze sich aber immer wieder in Szene.

Gute Lösungen suchen

Die Einschulung der Kinder sei eine wichtige Verantwortung, erklärte der Stadtpräsident und betonte: „Wir müssen bereit sein, gute Lösungen für die Flüchtlingsfamilien zu finden“.  Ob die Zivilschutzplätze in Wil im Falle eines Falles ausreichen würden, sei schwer abzuschätzen, antwortete er auf eine Frage aus dem Publikum. „Sollte Putin wirklich den roten Knopf drücken, wissen wir alle nicht, was auf uns zukommt. Auf jeden Fall häufen sich in der Stadt die Anfragen aus der Bevölkerung über Zahl und zugeteilten Ort der Zivilschutzräume“. Mit lustigen Anekdoten aus ihrem Leben lockerten die beiden Gäste die teils „schwere Kost“ auf.

Infos via die Partnerstadt

Seit 1992 besteht die Partnerschaft zwischen Wil und der polnischen Partnerstadt Dobrzen Wielki. Bekanntlich flüchten viele Ukrainer nach Polen. Dank dieser Verbindung ist es auch möglich, dort gezielte Hilfe zu leisten, fehlendes Material zu schicken. Man erhält einen genauerer Einblick in die Sorge und Nöte der vom Krieg gebeutelten Menschen und ist am Abklären und Organisieren, aber noch nicht in der Detailplanung der notwendigen Leistungen.

Hilfsangebote aus der Bevölkerung

Ursula Forrer ist beeindruckt, von den zahlreichen Hilfsangeboten aus der Bevölkerung – auch von Firmen - der Schweiz, die in der letzten Zeit beim Roten Kreuz eingegangen sind.  Hier sei sehr viel Goodwill zu erleben. Viel Freiwilligenarbeit werde geleistet. Das wichtigste sei im Moment die unbürokratische Aufnahme und Unterbringung der Frauen und Kinder und deren Einschulung. Auch die Erwachsenen würden gerne arbeiten, was man ihnen möglichen wolle.

Freiwilligenarbeit stärken

Um das Engagement in der Freiwilligenarbeit macht sich Ursula Forrer viele Gedanken. Sie sei nicht mehr so selbstverständlich, habe an Attraktivität verloren. Es müsse einiges geleistet werden, um diesem wertvollen Teil des Zusammenlebens und einer Tradition  in unserm Land die notwendige Anerkennung zu erhalten.

Anschliessend durften alle einen feinen Apéro geniessen, gestiftet vom Confiserie-Café Hirschy.

 

Vroni Krucker