Yves Beutler, Präsident FDP.Die LIberalen Uzwil:
Als Gesellschaft haben wir uns in Bezug auf unterschiedliche partnerschaftliche Lebensmodelle weiterentwickelt. Das können wir von unserem Steuerrecht jedoch nicht behaupten. Noch heute werden Ehepaare und gleichgeschlechtliche Paare, welche in einer eingetragenen Partnerschaft leben, gemeinsam besteuert und dadurch aufgrund der Steuerprogression diskriminiert. Arbeiten beide Personen, entrichten sie zusammen mehr Steuern, als wenn sie nicht verheiratet oder eingetragen wären. Erhalten sie dafür einen Mehrwert vom Staat? Nein …
Des Weiteren: In Zeiten des Fachkräftemangels, der teuren und durchaus teilweise auch kritischen Rekrutierung von Arbeitskräften im Ausland sowie der von allen Seiten gestarteten Kinderbetreuungsoffensive ist ein Steuerrecht, welches an den Zivilstand geknüpft ist, nicht nur ungerecht und veraltet, sondern auch ein «Bremser». Wollen wir unser Schweizer Fach- und Arbeitskräftepotenzial gezielter ausschöpfen, müssen nebst anderen positiven Erwerbsanreize auch steuerliche Anreize geschaffen werden. So wurde beispielsweise auch von der OECD erkannt, dass eine Steuerpolitik, die ein Doppelverdiener-Modell begünstigt, die Arbeitsmarktbeteiligung und die Geschäftstätigkeit von Frauen tendenziell fördert.
Nach Jahren des bundesrätlichen Stillstands haben die FDP-Frauen eine Volksinitiative zur Einführung der Individualbesteuerung gestartet, damit die Arbeitsleistung und das Vermögen zukünftig fairer besteuert werden. Benjamin Franklin sagte einst: „In dieser Welt gibt es nichts Sicheres als den Tod und die Steuern." Das Steuerrecht betrifft uns alle. Unterstützen Sie mit mir zusammen diese Initiative: Unterstützen | Individualbesteuerung