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Uzwil
07.04.2022
07.04.2022 09:03 Uhr

Uzwil: 14 Mio. Überschuss dank Bauland-Neubewertung

Die gemeindeeigene Baulandreserve im Geviert Bahnlinie – Quartier Eschenring/Neuhof – Wattstrasse - Rossmoosstrasse in der Bildmitte ist nach der Neuschätzung deutlich mehr wert. Das schlägt sich auch in der Gemeindebuchhaltung nieder. Bild: Stefan Forster
Die Neuschätzung der gemeindeeigenen Baulandreserven im Rossmoos prägt das Rechnungsergebnis 2021. Sie führt zu einer Aufwertung um fast 11 Mio. Franken. Die Gemeinde hat deswegen nicht mehr Geld in der Tasche, ihr Land ist einfach mehr Wert. Die Folgen der Neuschätzung erschweren die Übersicht, sie führen zu einem Überschuss von gut 14 Mio. Franken. Diesen Effekt herausgerechnet, schliesst die Rechnung rund 3,5 Mio. Franken im Plus ab.

Die Gemeinde besitzt im Rossmoos in Uzwil eine umfangreiche Baulandreserve. 27‘488 Quadratmeter davon sind eingezontes Bauland. Im Rahmen der periodischen Neuschätzung stieg der Schätzwert des Bodens von 296‘300 auf neu 11,28 Mio. Franken. Diese Bewertung muss in der Buchhaltung nachvollzogen werden. Sie führt zu einem hohen Finanzertrag. Durch die Neubewertung steht der Gemeinde nicht mehr Geld zur Verfügung, dass sie einsetzen kann. Ihr Bauland ist einfach höher bewertet. Erst ein Verkauf des Baulandes hätte geldmässige Auswirkungen. Derzeit ist – in Anbetracht der hohen privaten Bautätigkeit – nicht vorgesehen, die Baulandreserve kurzfristig zu realisieren.

3,5 Mio. "echter" Überschuss

Etwa 3,5 Mio. Franken Überschuss stammen aus dem ‹echten› Betrieb. Nachdem das Budget von einem Defizit von 1,4 Mio. Franken ausging, schliesst die Rechnung effektiv 4,9 Mio. Franken besser ab als erwartet. Die Gründe? Einerseits war der Aufwand tiefer als erwartet, insbesondere in den Bereichen Strassenunterhalt, Sozialhilfe, Pflegefinanzierung und Asylwesen. Lediglich der Bereich Bildung verzeichnete einen deutlichen Mehraufwand gegenüber dem Budget. Anderseits waren verschiedene Erträge höher als erwartet, so etwa die Grundstückgewinn- und Handänderungssteuern, aber auch die Einnahmen aus den Gemeindesteuern. In ihrem Budgetbericht, der für die Bürgerversammlung in die Haushaltungen gelangt, resumiert die Gemeinde denn auch: «Die Corona-Pandemie hat im Rechnungsergebnis 2021 keine nennenswerten Spuren hinterlassen.»

Turbulentes Jahr

Der Gewinn der Gasversorgung der Technischen Betriebe fliesst nach den Bestimmungen des Gemeindegesetzes in den Gemeindehaushalt. Die Gewinnablieferung ist das Gegenstück zu den Risiken, welche die Gemeinde als Eignerin des Werkes trägt. Ein solches besteht nebst den üblichen betriebswirtschaftlichen Herausforderungen beispielsweise, weil die Technischen Betriebe mit Erdgas einen fossilen Brennstoff vertreiben. Wie sich die Rahmenbedingungen in diesem Geschäftsfeld langfristig entwickeln, ist offen. 2021 war für die Gasversorgung ein anspruchsvolles Jahr, geprägt von stark steigenden Einkaufspreisen auf dem Weltmarkt. Das langfristige Erdgas-Beschaffungsmanagement der Technischen Betriebe trug dazu bei, dass die Beschaffungskosten nicht im selben Masse anstiegen wie die Weltmarktpreise. Die Erdgaskunden profitierten davon, dass die Technischen Betriebe im Gegensatz zu anderen Versorgern die Erdgastarife während des Jahres bewusst nicht erhöhten. Anderseits schlugen die erhöhten Beschaffungskosten aufs Ergebnis durch. Entsprechend resultierte aus der Gasversorgung ein reduzierter Gewinn von gut 328’000 Franken. Er lag - der Situation geschuldet - unter den üblichen Gewinnerwartungen des Gemeinderates.

Gewinnverwendung

Der effektive Überschuss von 3,5 Mio. Franken - die Aufwertung des Baulandes Rossmoos nicht berücksichtigt - wird in die Ausgleichsreserve gelegt. Sie steht zur Verfügung, um künftige Aufwandüberschüsse auszugleichen. Die Aufwertung des Baulandes im Rossmoos erhöht das Eigenkapital der Gemeinde. Es handelt sich dabei wie erwähnt nicht um flüssige Mittel, sondern um die Folgen der buchhalterischen Aufwertung. Über das Rechnungsergebnis 2021 und die Gewinnverwendung entscheidet die Bürgerversammlung vom 30. Mai. Der Geschäftsbericht dazu gelangt anfangs Mai in die Uzwiler Haushalte. Erstmals seit einiger Zeit gilt für die Versammlung kein Schutzkonzept mehr, auch der anschliessende Apéro für den unkomplizierten Austausch steht wieder auf dem Programm.

Ordentliche Bürgerversammlung am 30. Mai 2022

Gemeinde Uzwil:
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinde Uzwil sind eingeladen zur Bürgerversammlung vom Montag, 30. Mai 2022, 20.00 Uhr, im Gemeindesaal.

Traktanden:

  • Vorlage der Jahresrechnungen 2021 und des Geschäftsberichts sowie des Berichtes der Geschäftsprüfungskommission
  • Allgemeine Umfrage.

Im Anschluss an die Bürgerversammlung findet der «Mittelpunkt 2022» statt. Lassen Sie sich von spannenden Einblicken überraschen. Anschliessend ermöglicht ein Apéro Austausch und Begegnungen.

Einige Hinweise müssen sein: Teilnahmeberechtigt sind alle Stimmberechtigten mit Wohnsitz in der Gemeinde Uzwil. Nicht Stimmberechtigte können an der Versammlung gerne als Zuschauer teilnehmen. Der Geschäftsbericht wird Ende April in alle Haushaltungen versendet. Sie können ihn auch bei der Gemeindeverwaltung beziehen. Sie erhalten vor der Versammlung per Post Ihren Stimmausweis. Den nehmen Sie bitte mit. Fehlende Stimmausweise verlangen Sie bitte rechtzeitig bei den Einwohnerdiensten, Telefon 071 950 40 10. Zum besseren Verständnis geben Sie als Rednerin/Redner Ihre Voten bitte am Mikrofon ab und geben Anträge dem Gemeindepräsidenten an der Versammlung schriftlich ab. Wir freuen uns, wenn Sie an der Bürgerversammlung teilnehmen!

 

Gemeinde Uzwil