Von Ernst Inauen
Grotten haben als Stätten der Andacht und Marienverehrung in der katholischen Kirche seit der Erscheinung der Jungfrau Maria in Lourdes eine besondere Bedeutung. In zahlreichen Gemeinden wurden Nachbildungen der viel besuchten Gedenkstätte im südfranzösischen Wallfahrtsort angelegt. Dort erschien nach Überlieferungen 1858 die Jungfrau Maria dem Bauernmädchen Bernadette in der Felsenhöhle Massabielle. Der überzeugte Zuckenrieter Marienverehrer und langjährige Kapell- und Schulratspräsident Leo Jung (1898 – 1983) hegte aus innerem Antrieb den Wunsch, oberhalb des Dorfes ebenfalls eine Gedenkstätte für die Muttergottes zu erstellen. Auf seine Initiative konnte das in unmittelbarer Nähe des Schlosses liegende Grundstück nach jahrelangen, beharrlichen Verhandlungen erworben werden. Dank freiwilliger Spenden der Kapellgenossen und auswärtiger Gönner war dieser Kauf möglich. Einheimische Bauern und Handwerker erstellten darauf eine Lourdesgrotte, die im Mai 1935 durch Bischof Aloisius Schweiwiler eingeweiht wurde.