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Kultur
18.05.2022
18.05.2022 08:17 Uhr

Jugendmusikschule Wil-Land begeisterte

Gratulation an alle Mitwirkenden! Bild: Vroni Krucker
Auch in diesem Frühling präsentierten sich musikbegeisterte Kinder und Jugendliche, ob «Erstlinge oder alte Hasen» am 1. Konzert des Jahres 2022 mit anspruchsvollen, sehr schönen Vorträgen und begeisterten die zahlreichen Gäste in der Aula des OZ Sproochbrugg, immer auch eine Freude für den Schulleiter Christoph Indrist.

Wie gross das Interesse an den Vorträgen der jungen Menschen ist, zeigt jeweils der beachtliche Zuschaueraufmarsch. Dazu gehören nicht nur viele stolze Eltern und Geschwister, sondern auch Gotti, Götti, Oma, Opa und Freude der Familien. Sie alle hören gespannt zu und lassen sich faszinieren von den musikbegeisterten Mädels und Buben von den kleinsten Neulingen bis zu den erfahrenen grossen Söhnen und Töchtern.

Abwechslungsreiches Programm

Lehrerinnen und Lehrer zeigen mit den gewählten Werken viel Fingerspitzengefühl. Nur sie allein wissen, was den Kids zugemutet werden kann, dass auch die Nervosität einen «Beitrag» leistet. Aber alles lief wie am Schnürchen und weckte Zuversicht und Hoffnung auf weitere Talente. Vom beliebten Musette des grossen Bach (1685 – 1751), das Alessio Etter und Alicia Sturzengger zum Auftakt präsentierten über Blasmusik, gespielt von Marco Boppart und diversen Vorträge auf Klavier, Blasistrument, Gitarre, Keyboard sowie gesanglichen Präsentationen bot sich ein breites Spektrum. Bis zu Werken aus der Neuzeit präsentierten die kleinen und grossen Künstler ein sehr ansprechendes und anspruchsvolles Programm. Obwohl die Nervosität sicht- und spürbar war, gab es kaum einen wirklichen Patzer. Wie oft die kleinen Künstler wohl hörten «du musst noch üben» - aber das hat sich gelohnt.

Volle Konzentration bei Alessio und Alicia. Bild: Vroni Krucker
Marco Boppart präsentierte «Petit Menuett» von Jean Rucquois. Bild: Vroni Krucker
Auch das Violinensemble zeigte ein sehr beachtliches Niveau.

Grosse und kleine Talente

Es ist immer herrlich, wie die Musizierenden ihre Nervosität im wahrsten Sinn des Wortes «überspielen». Da muss sicher auch den vielen, geduldigen MusiklehrInnen ein grosses Kränzchen gewunden werden, denn ohne sie läuft gar nichts. Diese Konzerte sind bestimmt auch für sie ein Aufsteller und Motivation. Das zeigte sich speziell beim phantastischen Duett vom Lehrer Nima Taghadossi und seinem Schüler Robin Nater beim beeindruckenden Violin-Duett, vom dem die begeisterten Zuhörer eine Wiederholung erklatschten. Das war schon Hohe Schule. Aber auch die vielen kurzen Einlagen und die gekonnten gesanglichen Vorträge, teils solistisch, teils im Duett begeisterten. Den Schlusspunkt setzte eine der meistgespielten Filmmusiken der letzten Jahre. Yoshiko Arnold hat dieses Stück für 8 Hände auf dem Klavier arrangiert - sagenhaft. Sie wird die JMS mit Ende des Schuljahres verlassen und an mehreren Schulen unterrichten. Für ihren unermüdlichen Einsatz bedankte sich Christoph Indrist sehr herzlich und das Publikum spendete tosenden Applaus. So darf man sich schon wieder gespannt auf das nächste Konzert freuen.

Phantastisch spielten Robin Nater und sein Violinlehrer Nima Taghadossi «opus 85» von Jacques Mazas. Bild: Vroni Krucker
Excellent: Klavier 8-händig. Bild: Vroni Krucker

Musik ist Leben und Lebensschule

«Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum, Musik ist die wahre Philosophie» schrieb Friedrich Nietzsche. Wer Musik liebt, kann das sicher nachvollziehen. Musik kann dunkle Stunden erhellen, Freude oder Trauer ausdrucken, Musik kann Menschen zusammenführen, ihr Leben erhellen und erleichtern. Musik ist viel mehr als nur ein schöner Zeitvertreib. Musik kann Balsam sein für die Seele, die geistige und soziale Entwicklung von Kindern fördern. Bei Erwachsenen mobilisiert Musik das Gehirn und produziert Glückshormone. Musik verändert den Herzschlag, den Blutdruck, die Atemfrequenz und die Muskelspannung des Menschen, und sie beeinflusst den Hormonhaushalt. Je nach Musikart werden verschiedene Hormone abgegeben – Adrenalin bei schneller und aggressiver Musik, Noradrenalin bei sanften und ruhigen Klängen. Musik kann Schmerzen dämpfen. Sie wird heute schon in der Medizin in den verschiedensten Bereichen therapeutisch eingesetzt. Vor allem in der Psychiatrie und in der Schmerztherapie leistet sie nützliche Dienste. Musik verändert den Herzschlag, den Blutdruck, die Atemfrequenz und die Muskelspannung des Menschen. Also gehen sie hin, machen Sie Musik, singen Sie aus vollem Herzen.

Vroni Krucker