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Mit Kopf, Herz und Hand

Edith und Werner Süess freuen sich auf ihren Ruhestand. Bild: Livio Süess
Am Patrozinium 2022 in Niederhelfenschwil wurde das langjährige Messer-Ehepaar Edith und Werner Süess von seiner Arbeit im Dienst von Kirche und Menschen verabschiedet. Man hat das sympathische, hilfsbereite Paar sehr geschätzt. Nach 24 Jahren dürfen sie jetzt den Ruhestand, das heisst vor allem die Familie geniessen und hoffentlich viele Fahrradtouren unternehmen.

von Vroni Krucker

Betritt man heute das beeindruckende barocke Gotteshaus, mutet es eigenartig an, weder Werner noch Edith beim Wirken anzutreffen. Während all den Jahren haben sie sich mit Kopf, Herz und Hand für die Kirche und die Gläubigen eingesetzt. «Mir ist der sakrale Raum und dessen Umgebung immer am Herzen gelegen und bedeutet mir sehr viel», betonte Werner Süess «Es war für uns beide kein Job, sondern unsere spezielle, geliebte Aufgabe, die viel Engagement erforderte.  Wir haben es sehr gerne getan».

Vielfältige Aufgaben

Der gelernte Schreiner war schon als Bub der Kirche verbunden als Ministrant und Oberministrant. Seine erste Erfahrung als Messmer holte er sich in Oberwil AG. Den Feinschliff gab dann die Sakristanenausbildung in Einsiedeln, sowie diverse Weiterbildungskurse. Zu seinen Aufgaben gehörte auch das – fast – tägliche Vorbeten des Rosenkranzes, für ihn wie eine Meditation. Werner verstand es auch gut, die quirlige Ministrantenschar geduldig auf ihre Einsätze vorzubereiten. Anspruchsvoll war jeweils eine Pfarrvakanz, wo zahlreiche zusätzliche Aufgaben anstanden, vor allem das Suchen von Priestern für die Gottesdienste.

Zwei Pfarrherren

Werner Süess war sehr beliebt bei den Pfarrherren, er hatte immer ein offenes Ohr für deren Anliegen. Besonders lange und freundschaftlich durfte er zusammenarbeiten mit Pater Josef Rosenast und Reto Oberholzer, was ihm sehr lieb war. Auch die diversen Aushilfen schätzten das angenehme, unkomplizierte und hilfsbereite Wesen des Messmers. Ein sehr gutes Einvernehmen hatte das Ehepaar auch mit den Räten. Mit Kirchenbesucherinnen und -besuchern sind immer wieder interessante Gespräche entstanden. Oft mussten sie aber auch schwere Schicksalsschläge in der Pfarrei verkraften oder mittragen.

Pflegen und Reinigen

Das Arbeiten im Freien machte Werner besonders Freude. Er konnte die Natur geniessen und sich an Kleinigkeiten freuen. Die Pflege des Gotteshauses und der zahlreichen sakralen, wertvollen Gegenstände erfordert besondere Kenntnisse und Sorgfalt. Ein dauerndes Ärgernis waren die immer wieder mutwillig zerkratzten Kirchenbänke, ein absoluter Unsinn. Nebst der Kirche musste der Friedhof, das Aufbahrungsgebäude, das Pfarrhaus und das Johannesstübli «im Schuss» gehalten werden. Wichtig war dem Messmer ein sehr gut durchlüfteter Raum, ein wesentlicher Faktor für die vielen heiklen Gegenstände.

Festlich gestalten

Für das Schmücken des Raumes hatte Werner ein besonderes Händchen, sei es für einen «normalen» Gottesdienst oder eine besondere Feier wie Erstkommunion, Firmung oder eine Hochzeit, besonders, wenn zum Beispiel ein früherer Mini am Traualtar stand. Es gab 1000 Kleinigkeiten, für die das Ehepaar verantwortlich war. Anspruchsvoll war die Zeit während der Sanierung der Gotteshauses. Da hatte der Messmer einiges an zusätzlichen Arbeiten zu bewältigen, aber auch Interessantes erfahren. Erfreulicherweise erhielten die beiden oft Dankbarkeit erfahren von Kirchbürgern, die sich über das gepflegte Gotteshaus freuten. Und zu guter Letzt, wer freut sich nicht an den herrlichen Geranien auf der langen Kirchenmauer, die ebenfalls gepflegt werden wollen.

Besondere Anlässe

Taufen, Hochzeiten, Erstkommunion, Firmung oder Festgottesdienste gehörten zu den Lieblingsanlässen. Ein besonderes Highlight erlebte Werner am 6. Mai 2011 in Rom an der Vereidigung der neuen Schweizergardisten. Damals schwor auch sein ehemaliger Ministrant Philipp Juen Papst Benedikt die Treue, und der Messmer durfte mit Stolz dabei sein und erzählt noch heute von diesem einmaligen Erlebnis.

Uzwil24 wünscht Edith und Werner Süess alles Gute und viele spannende Erlebnisse im Ruhestand.

  • Auch die Seelsorgerin Katrin Blome stimmte ein Lied an. Bild: Vroni Krucker
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  • Pater Didier Mungilini dankt für den wertvollen Einsatz. Bild: Vroni Krucker
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  • Kirchenpräsident Michael Okle überreicht ein Abschiedsgeschenk. Bild: Vroni Krucker
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Vroni Krucker