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Gast-Kommentar
Kanton SG
21.11.2024

Auch 2025 wieder Millionen für die Hooligans-Bewirtschaftung?

Die wiederkehrenden Ausschreitungen im Gefolge des FCSG kommen die Steuerzahler teuer zu stehen Bild: Archiv
Das St.Galler Stadtparlament debattiert am 3. Dezember über das Budget 2025 – und erneut steht die Finanzierung von Sicherheitsmassnahmen bei Fussballspielen im Fokus. Während Millionen an Steuergeldern in die Bewältigung des Hooligan-Problems fliessen, bleiben nachhaltige Lösungen aus.

Das St.Galler Stadtparlament wird am 3. Dezember über das Budget 2025, inklusive Defizit, beraten. Einzelne relevante Positionen sind dabei nicht detailliert aufgeführt, etwa die Sondereinsätze und deren Kostenstruktur bei Grossanlässen wie Sportveranstaltungen. Allein die 18 Liga-Heimspiele des FC St.Gallen, unterteilt in «normale» und «Risiko»-Partien, erhalten Steuergelder im einstelligen mittleren Millionenbereich.

Wenn der FCSG einen Gewinn ausweist, gelingt dies nur, weil ein substantieller Teil der Sicherheitskosten durch Steuergelder finanziert oder subventioniert wird. Und diese Millionen für die wenig tauglichen Dispositive zur Bewirtschaftung des Hooligan-Problems in St.Gallen dürften voraussichtlich in der Budgetrunde wieder kritiklos durchgewunken werden.

Teure Sicherheitsmassnahmen ohne Erfolg

Seit Jahren setzt die Sicherheitsdirektion auf Tagesbefehle mit immer gleichen, teuren Massnahmen und fördert so das Katz-und-Maus-Spiel mit den Fussballchaoten. Die wiederkehrenden Ausschreitungen im Umfeld des FCSG sind für die Steuerzahlenden teuer und im Budget 2025 erneut ein happiger Brocken.

Allein die Risikospiele gegen den FC Luzern und jüngst gegen die AC Fiorentina führten dazu, dass es «heftig gebrannt und genebelt» hat – sowohl im Kybunpark als auch in der Innenstadt. Die Konsequenzen: Ärger und immense Kosten. Über die Fehltritte in St.Gallen kann man regelmässig schweizweit in der Tagespresse lesen.

Politik muss endlich handeln

Diese kostspielige Ratlosigkeit sollte das Stadtparlament endlich aufrütteln und Fragen aufwerfen. Seit Jahren versickern Steuermillionen in einer Richtung, die keine deutlichen Verbesserungen erkennen lässt.

Die bevorstehende Budgetdebatte 2025 wäre der ideale Moment für die Parlamentarierinnen und Parlamentarier, hier einzuhaken und vom Stadtrat eine erweiterte Expertise sowie ein ergänzendes Konzept zu verlangen, bevor diese intransparente Budgetposition erneut freigegeben wird.

Auch die viel gelobte Fanarbeit sollte auf den Prüfstand. Die Stadt muss sparen, und von den Pauschalbeträgen kommen selten praktikable Ansätze, um den Problemkreis effizient und nachhaltig zu entschärfen und die Kosten zu senken. Gute Lösungen sind längst verfügbar – es fehlt nur am politischen Willen.

«Neu denken – fertig Chaoten»

Vor gut einem Jahr hat das Forum Gelb-Rot im Unternehmermagazin LEADER darüber informiert, dass es möglich wäre, mit klugen Methoden die Stadionstadt St.Gallen «chaotenfrei» zu machen.

Diese zielführenden Lösungswege reduzieren die Randale und bringen wieder vermehrt friedliche Fussballfans in die Stadt und in den Gästesektor des Kybunparks. Aber wie?

Die Coaches des Forums halten ein Vorprojekt-Szenario bereit und erläutern interessierten Parlamentarierinnen und Parlamentariern gerne ihre Ansätze unter dem Titel «St.Gallen wird chaotenfrei».

forumgelb-rot.org

Urs Meier und Dan Schindler, Mitinitianten des Forum Gelb-Rot