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Kanton SG
18.12.2024

Gibt es bald einen «Einbruchs-Tsunami»?

Bild: Kapo SG
Diese Frage stellt die SVP St.Gallen an die Regierung. Denn in letzter Zeit häufen sich Einbrüche in der Schweiz und der Region. Jetzt sei Handeln angesagt.

«Die Zahl der Einbrüche und Einschleichdiebstähle in der Schweiz hat im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 15 % zugenommen, was über 35’000 Fälle und durchschnittlich 96 Einbrüche pro Tag bedeutet», schreibt die SVP in ihrer einfachen Anfrage an den Kanton.

«2023 verzeichnete die Kriminalstatistik einen weiteren Anstieg auf 41’429 Fälle – ein Plus von 15,9 %, was einem Durchschnitt von 114 Einbrüchen pro Tag entspricht.» Im Kanton St.Gallen zeigt sich ebenfalls eine alarmierende Entwicklung: Einbruchdiebstähle und Einschleichdiebstähle sind massiv gestiegen. «Zwischen 2022 und 2023 verzeichnete man bei Einschleichdiebstählen einen Anstieg von 23 %. Auch in den letzten Tagen meldete die Kantonspolizei mehrere Einbruchs- und Diebstahlserien.»

Darunter:

  • 7. Dezember: 5 Einbrüche und 1 Einschleichdiebstahl
  • 8. Dezember: 5 Einbrüche
  • 10. Dezember: 5 Einbrüche
  • 11. Dezember: 6 Einbrüche
  • 12. Dezember: 7 Einschleichdiebstähle
  • 15. Dezember: 4 Einbrüche und 1 vereitelter Einschleichdiebstahl

«Die Kantonspolizei informiert primär über die Anzahl der Einbrüche und empfiehlt allgemeine Vorsichtsmassnahmen wie das Abschliessen von Türen.» Konkrete Informationen zu polizeilichen Massnahmen gegen die Einbruchswelle blieben hingegen weitgehend aus. Angesichts der aktuellen Entwicklung sei zu befürchten, dass die Kriminalstatistik 2024 erneut einen Anstieg aufweisen wird.

«Es braucht daher wirksamere Massnahmen zur Bekämpfung dieser Entwicklung. Wie der Bundesrat in seiner Stellungnahme vom 15.02.2023 auf die Motion 22.4534 ausführte, erachtet er den Einsatz von Barrieren an kleineren Grenzübergängen und gezielte Kontrollen als effektive Massnahme bei der grenzüberschreitenden Kriminalitätsbekämpfung.»

Daher werde die Regierung um die folgenden Fragen gebeten.

  1. Steht die Kantonspolizei St.Gallen im Austausch mit anderen kantonalen Polizeikorps, um Einbruchs- und Einschleichdiebstähle auch präventiv wirksamer zu bekämpfen?
  2. Verwendet die Kantonspolizei wie andere Polizeikorps Softwareprogramme, die Einbruchs- Hotspots nach Wahrscheinlichkeiten einteilen und damit die Planung der Polizeieinsätze erleichtern können?
  3. Ist die Regierung bereit zu prüfen, ob private Sicherheitsfirmen verstärkt in die Einbruchsprävention einbezogen werden können?
  4. Ist die Regierung bereit, sich beim Bundesrat dafür einzusetzen, dass kleinere Grenzübergänge nachts mittels einer Barriere geschlossen werden, um Grenzübertritte besser kanalisieren und kontrollieren zu können?
  5. Welche weiteren Massnahmen plant die Regierung, um die öffentliche Sicherheit nachhaltig zu verbessern?
  6. Weshalb kommuniziert die Kantonspolizei kaum über ihre konkreten Massnahmen gegen Einbruchdiebstähle und beschränkt sich auf allgemeine Verhaltenstipps, die weitgehend selbstverständlich sind?
pd