Was machen Sie ab Januar 2025?
Aurelio Zaccari: "Wie der VSGP (Verband St. Galler Gemeindepräsidien) diese Woche bekannt gegeben hat, wurde ich zum neuen Geschäftsführer-Stellvertreter es Verbands gewählt. Ich werde dieses 50%-Mandat im Januar 2025 antreten."
Und die weiteren 50% Ihrer Zeit?
"Ergänzend werde ich ab Februar 2025 bei eGovernment St. Gallen digital (eGoV) im Rahmen einer 50%-Anstellung die Projektabwicklung und Kommunikation verstärken."
Was hat Sie motiviert, diese Aufgaben zu übernehmen?
"Es hat mich sehr gefreut, dass ich aus rund 20 Bewerbungen zum stellvertretenden VSGP-Geschäftsführer gewählt wurde. Ich konnte umfassende Erfahrungen aus der Gemeindeebene, aber auch aus der kantonalen Verwaltung auf die Waagschale legen. Diese Erfahrungen und mein breites Wissen in den Bereichen Führung, Projektleitung und Kommunikation werde ich in diese neuen Aufgabenfelder einbringen."
Jetzt erleben wir sozusagen die "Last Minute" ihrer Tätigkeit als Gemeindepräsident von Waldkirch. Erlauben wir den Leserinnen und Lesern einen gerafften Blick zurück auf ihre achtjährige Amtszeit.
Ich gebe Ihnen ein Stichwort und Sie antworten mir dazu in aller Kürze.
Wie hat sich der Steuerfuss in Ihrer Amtszeit entwickelt?
"Wir konnten den Steuerfuss von 135 auf 122 Prozent senken."
Wie haben sich die Verwaltungsstrukturen verändert?
"Wir haben einerseits die internen Strukturen optimiert und das Geschäftsleitungsmodell eingeführt. Andererseits haben wir im Sinne einer Effizienzsteigerung die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden verbessert. Betreibungsamt und Grundbuchamt führen wir jetzt gemeinsam mit der Stadtverwaltung Gossau."
Welche bedeutenden Projekte konnten umgesetzt werden?
"Dazu gehören die diverse Bauprojekte wie die Schule Breite, der Sportplatz Breiten sowie diverse Strassensanierungen. Zu erwähnen sind auch die Realisierung zweier neuer Mobilfunkanlagen sowie die Hohe Verfügbarkeit von WLAN auch in Aussengebieten der Gemeinde."
Digitalisierung und Kommunikation waren für Sie ein grosses Anliegen oder täuschte der Eindruck?
"Das ist tatsächlich so. Im Rahmen der Digitalisierung gehören die Einführung des 'papierlosen' Büros durch die Einführung neuer Hardware- und Softwarelösungen zu den Highlights. In der Kommunikation für die Einwohnerinnen und Einwohner das Gemeinde-App, die Auffrischung des Mitteilungsblatt 'Waldkirch aktuell' und die LED-Infotafeln an den Dorfeingängen."
Und was ist in der Pipeline, d. h. was ist vorbereitet und kann nächstes Jahr - dann ohne Ihr weiteres Mitwirken - umgesetzt werden?
"Es ist ein breitgefächertes Portfolio von Projekten. Wir können uns auf die Realisierung mehrerer Mehrfamilienhäuser in Waldkirch und Bernhardzell freuen. Einen entscheidenden Schritt weiter sollte es auch in der Ortsplanung gehen; hier liegt der Ball beim Kanton, wo sechs Rekurse bearbeitet werden. Vor der Umsetzung stehen zudem die Konzepte für die Altersversorgung und für das Familienzentrum. Auch der neuformierte Gemeinderat hat viel zu tun."
Aurelio Zaccari, besten Dank für dieses Gespräch. Wir wünschen Ihnen einen guten Abschluss in Waldkirch und einen ausgezeichneten Start in die neuen Aufgaben!