Die Karte als Sportgerät
Beim Orientierungslauf sind nicht nur schnelle Beine gefragt, sondern vor allem auch fehlerfreies Orientieren im Raum. Eliteathletinnen und -athleten erfassen die Situation auf der Karte in Sekunden und finden mit wenigen Blicken die schnellste Route zum nächsten Kontrollposten.
Die Karte mit den Aufgaben sehen die Sportlerinnen und Sportler erst zum Startzeitpunkt des Wettkampfes zum ersten Mal. Für einen fairen Wettbewerb ist es deshalb entscheidend, dass alle wesentlichen Informationen auf der Karte gut leserlich dargestellt sind.
Enormer Aufwand
Für eine spezifische Wettkampfkarte, wie jene für die Schweizermeisterschaft in Uzwil, wird ein enormer Aufwand betrieben. Anhand von Vermessungsdaten und Laserdaten der Landestopografie, aus denen sich das Relief und die Vegetationshöhen ablesen lassen, erfolgt eine erste Geländebegehung. Die Aufnahmeskizzen auf dem Tablet werden anschliessend am PC bearbeitet – mit der Leserlichkeit als oberster Priorität. Auf Basis dieser ersten Kartenversion werden die sogenannten «Bahnen» definiert – die Parcoursvorgaben für die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer. Danach folgen weitere Geländebegehungen, bis jeder Durchgang und jeder Kontrollpunkt exakt und klar dargestellt ist.
Grosser Detailreichtum
Auf der Karte sind nicht nur Straßen, Plätze und Wege, sondern auch Gebäude, Durchgänge sowie zahlreiche weitere Details eingetragen. Durch die Farbe Oliv sind Gebiete, die nicht betreten werden dürfen – etwa Privatgelände oder Friedhöfe – klar gekennzeichnet. Mauern, Zäune, Treppen, unterirdische Durchgänge und verschiedenste Einzelobjekte wie Bäume oder Spielgeräte komplettieren die Darstellung. Das Relief wird durch Höhenkurven im Abstand von zwei Metern dargestellt. Diese detailreichen Karten sind für Orientierungsläuferinnen und Orientierungsläufer ein unverzichtbares Sportgerät.