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Flawil
22.04.2025
22.04.2025 10:34 Uhr

Flawiler Kammerorchester: Ein Blick hinter die Kulissen der «Traumland»-Proben

Im Bild v.l.: Barbara -Gabriella Bossert (Flöte) und Kathrin Bertschi (Harfe) Bild: zVg / uzwil24.ch
Unter dem Motto «Traumland» bereitet sich das Flawiler Kammerorchester gemeinsam mit dem Solistenensemble tacchi alti auf ein aussergewöhnliches Konzertprogramm vor. Doch der Weg dorthin ist für das Orchester ebenso faszinierend wie das Ergebnis selbst.

Seit Anfang Jahr treffen sich die Musiker:innen des Flawiler Kammerorchesters zu intensiven Proben, um sich in die Welt der Musik zu vertiefen. Mit Hingabe und viel Liebe zum Detail arbeiten sie unter der Leitung von Dirigent Daniel Treyer an der präzisen Artikulation und dem Musikalischen Ausdruck. Jede Probe ist ein Raum für Entdeckungen – vom Überwinden anspruchsvoller Stellen bis hin zu den Aha-Erlebnissen, die das Orchester immer weiter zusammenschweissen.

«Die Arbeit im Orchester ist wie das Hören eines Dialogs zwischen den Instrumenten», erklärt Dirigent Daniel Treyer. «Es geht nicht nur darum, die Noten richtig zu spielen, sondern darum, den Musikstücken Leben einzuhauchen, faszinierende Klangwelten zu erschliessen und sie gemeinsam mit den anderen Stimmen zu gestalten.

Das aktuelle Projekt des Orchesters ist vielseitig, da es nicht nur bekannt Werke von Mozart umfasst, sondern auch das wenig bekannte Repertoire eines Zeitgenossen Mozarts: Antonio Rosetti. Die g-moll Sinfonie von Rosetti, die oft zu Unrecht im Schatten anderer Klassiker steht, fordert die Musiker:innen auf eine ganz besondere Weise. Mal zart und gefühlvoll, mal stürmisch und dramatisch – das Werk ist eine wahre Entdeckung, die sowohl das Orchester aus auch die Zuhörer begeistern wird.

Ein weiteres Highlight der Proben sind die anspruchsvollen Passagen im Doppelkonzert für Flöte und Harfe von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Klangfarben und die Harmonie der beiden Soloinstrumente fordern die Musiker:innen heraus, ihren eigenen Ausdruck zu finden und gleichzeitig aufeinander einzugehen. Die Zusammenarbeit mit den Flöten und Harfensolist:innen von tacchi alti bereichert die Proben und sorgt für eine besonders intensive musikalische Auseinandersetzung.

Neben den technischen Herausforderungen gibt es auch Momente der Entspannung und des Genusses. Der argentinische Komponist Alberto Ginastera – oft als Mozart des Amazonas bezeichnet – entführt mit seinen «Impresiones de la Puna» in eine träumerische Klangwelt Südamerikas. Flöte und Harfe verschmelzen zu einem impressionistischen Sehnsuchtsbild der weiten Hochebene – eine poetische Brücke zwischen Rosetti und Mozart.

«Es ist diese Vielfalt, die die Proben so spannend macht», sagt ein Mitglied des Orchesters. «Manchmal ist es anspruchsvoll, manchmal gibt es viel Raum für Interpretation und Imagination. Aber am Ende schaffen wir gemeinsam etwas, das die Zuhörenden mitnehmen wird.

Die bevorstehenden Konzerte am 23. Mai in Teufen, am 25. Mai in Flawil sowie am 4. Juni in Aarau und am 5. Juni in Oerlikon sind für das Orchester nicht nur eine Gelegenheit, ihr Können zu präsentieren, sondern auch ein Moment der Freude und des Stolzes, wenn das Publikum die Früchte ihrer Arbeit erleben kann.

Flawiler Kammerorchester / BW