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Kanton SG
09.05.2025
09.05.2025 11:26 Uhr

ZAB erfolgreich unterwegs, neue Elektroflotte und Gold im Abfall

Im Vorfeld der Delegiertenversammlung wurden die drei ersten Elektro-Sammelfahrzeuge vorgestellt. Zeitlich etappiert, werden alle 16 Fahrzeuge ersetzt, die mit Verbrennungsmotoren unterwegs sind. Bild: Jürg Grau
Am 8. Mai 2025 leitete der neue Verwaltungsratspräsident Roman Habrik erstmals die Delegiertenversammlung des Zweckverbands Abfallverwertung Bazenheid (ZAB). Der erfreuliche Geschäftsbericht und die Jahresrechnung für das Jahr 2024 wurden einstimmig genehmigt. Zudem hatten die Delegierten Gelegenheit, die ersten drei Elektrosammelfahrzeuge zu besichtigen, die bald auf den Strassen der Region zu sehen - aber weniger zu hören - sein werden.
Die ZAB-Delegiertenversammlung fand traditionsgemäss im Restaurant Toggenburgerhof in Kirchberg statt. Im Bild v. l. Reto Almer (GL Finanzen/Personal), Roman Habrik (Präsident des Verwaltungsrats) und Claudio Bianculli (Vorsitzender der Geschäftsleitung). Bild: Jürg Grau

Bekanntlich sammelt und verwertet der Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) Haushalts-, Industrie- und Gewerbeabfälle sowie Schlämme aus kommunalen und industriellen Kläranlagen. Im Geschäftsjahr 2024 verarbeiteten die thermischen Anlagen in Bazenheid rund 190‘000 Tonnen.

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2024

Der ZAB erzielte im Jahr 2024 einen Ertragsüberschuss von rund 7,6 Millionen Franken. Massgeblich zum guten Ergebnis beigetragen haben die hohen Verarbeitungsmengen. Die Delegierten genehmigten einstimmig sowohl die Jahresrechnung als auch den Geschäftsbericht 2024. Der Ertragsüberschuss dient als Vorfinanzierung laufender und künftiger Projekte. 

Neu in die Kontrollstelle gewählt wurde Philipp Egger (Gemeindepräsident Jonschwil). Hier im Bild mit Roman Habrik (links) und Claudio Bianculli (rechts). Bild: Jürg Grau
Jetzt wird Strom "getankt". Dies über Nacht und gespiesen von ZAB-Generatoren, die aus dem Abfall elektrische Energie erzeugen. Bild: Jürg Grau

ZAB fährt elektrisch in die Zukunft

Die bestehende Fahrzeugflotte des ZAB ist veraltet und wird in den nächsten vier Jahren schrittweise erneuert. Künftig setzt der Verband dabei auf den Einsatz von Elektrofahrzeugen. Im Vorfeld der Versammlung hatten die Delegierten Gelegenheit, die ersten drei E-Sammelfahrzeuge aus nächster Nähe zu besichtigen - sie werden in den nächsten Wochen in Betrieb genommen. Mit diesem Schritt übernimmt der ZAB als öffentlich-rechtliches Unternehmen Verantwortung und will eine Vorbildrolle in Sachen Emissionen einnehmen. In seinen Leitideen betont der ZAB, dass Ökologie und Ökonomie gleichermassen wichtig sind. Zwar sind Elektrofahrzeuge in der Anschaffung teurer als Dieselfahrzeuge, dafür fallen die Unterhaltskosten geringer aus. Der benötigte Strom kommt zudem aus den eigenen Thermischen Anlagen - ein weiterer Schritt hin zu einem geschlossenen Energiekreislauf. Auch für die Mitarbeitenden auf dem Trittbrett bedeuten die neuen Fahrzeuge mehr Komfort: Sie sind leise und stossen keine Abgase aus. Bis im Sommer sollen weitere drei Elektrofahrzeuge dazukommen.

Emissionsfrei unterwegs – Gewinn für Lebensqualität

Mit dem Slogan «Emissionsfrei unterwegs» will der ZAB zeigen, dass bereits kleine Schritte zur Erhaltung einer intakten Umwelt beitragen – für eine bunte Natur, gesunde Wälder und sauberes Wasser.
Die Elektro-Kehrichtfahrzeuge stossen keine direkten CO2-Emissionen aus. Wird für das Laden erneuerbare Energie verwendet, sinkt der CO2-Aussstoss zusätzlich. Zudem verursachen die leisen Elektromotoren weniger Lärm und keine Abgase – ein klarer Gewinn für die Lebensqualität in Dörfern, Quartieren und Städten.

Die neuen Fahrzeuge stiessen auf grosses Interesse. Bild: Jürg Grau
Grosszügige Raumverhältnisse im Cockpit. Bild: Jürg Grau

Und ausserdem... auch Gold im Abfall

  • Im ZAB arbeiten 90 Mitarbeitende, inklusive 5 Lernende.
  • An der VR-Sitzung vom 20. März 2025 haben erstmals die neuen Mitglieder Claudia Martin (Gossau) und Marcel Widmer (Mosnang) teilgenommen. Weiter im VR: Roman Habrik (Präsident, Kirchberg), René Lenherr (Rickenbach), Kilian Looser (Nesslau) und Roland Hardegger (Zuzwil).
  • Es war die erste DV mit Kurt Baumann als Gast (er war zuvor langjähriger VR-Präsident).
  • Im Sortierwerk wurde ein Gold-Nugget im Wert von CHF 10'000 gefunden. Kein Wunder, heisst es nicht mehr Abfälle, sondern Wertstoffe!
  • Der Einnahmen-Split des ZAB hat sich stark verändert: vor 30 Jahren stammten die Einnahmen zu 80% aus Gebühren und 20% aus verkaufter Energie, jetzt sind nähert sich das Verhältnis in Richtung fifty-fifty.
  • Die verarbeitete Glasmengen sind ziemlich konstant - ausser in Jahren mit Grossanlässen. Claudio Bianculli ist gespannt, ob es dieses Jahr aufgrund der Frauen Fussball-EM einen "Peak" geben wird.
  • Die Arbeiten für die Fernwärmeprojekte Jonschwil und Wil sind angelaufen.
  • Die Energieerzeugung des ZAB wird sich in den nächsten Jahren verzehnfachen - vor allem dank der Effizienzsteigerung durch die neuen Anlagen.
  • Im Jahr 2026 wird der ZAB seinen 60. Geburtstag feiern.

(notiert von Jürg Grau)

ZAB / Jürg Grau