Zwei Wochen zuvor hatten die Verantwortlichen von Gemeinde und Schule die Bevölkerung in den Gemeindesaal eingeladen und wollten im direkten Dialog vor allem zwei Fragen beantworten lassen: Wieso wurde der Vorschlag eines Schulhauses in der Sonnmatt an der Urne verworfen und welche Anforderungen stellt die Bevölkerung an neue Vorschläge. «Die Antworten waren vielfältig und interessant, sie haben uns zu denken gegeben», reflektiert Schulpräsidentin Marion Harzenmoser. «Die fast 200 Voten lassen sich auf drei Kernpunkte zusammenfassen: transparentere Darstellung des Projektes und der Kosten, umfassende Information zu allen geprüften Alternativen und vor allem eine laufende Kommunikation an die Bevölkerung zum Stand der Arbeiten».
Daraus konnte der Gemeinderat bereits erste Massnahmen ableiten. Zum einen wurden zwei Studien in Auftrag gegeben. Die eine beschreibt mögliche Alternativstandorte im Rahmen einer ersten Machbarkeitsstudie. Das andere untersucht das vorgeschlagene Projekt auf Einsparungs- und Optimierungspotenziale. Laut Harzenmoser werden die ersten Resultate Ende August erwartet. «Natürlich werden wir diese sowohl der Echogruppe wie auch der Bevölkerung kommunizieren».
Drei Monate warten auf den nächsten Schritt? Das kommt für die beiden Rektoren der Schule Uzwil, Mirjam Meili und Stefan Bolt, nicht in Frage. Bolt, für die betriebswirtschaftlichen Belange zuständig, arbeitet intensiv an zwei Fronten: «Einerseits müssen wir die Provisorien für den laufenden Schulbetrieb beschaffen. Und andererseits an Projektvorschlägen arbeiten, die unser Schulraumproblem langfristig lösen». Rektorin Mirjam Meili, die sich mit den pädagogischen Aspekten befasst, sieht ihre Herausforderungen vor allem in der Unterrichtsqualität. «Schon heute haben wir grosse Platzprobleme, müssen verdichten und sind am Anschlag. Aber sowohl für mich wie für unsere 250 Mitarbeitenden kommt es nicht in Frage, Kompromisse in der Unterrichtsqualität einzugehen.»
Ein hehres Ziel, doch bereits heute können nicht alle Vorgaben des Lehrplans eingehalten werden. So fallen in gewissen Klassen Sportstunden weg, weil nicht genügend Hallen zur Verfügung stehen.
So prägten die Themen Dringlichkeit und Unterrichtsqualität einen guten Teil der Diskussion innerhalb der Echogruppe. Wie es mittelfristig weitergehen soll, ist auch für Marion Harzenmoser noch nicht genau geklärt. «Wenn die Uzwilerinnen und Uzwiler das vorgeschlagene Projekt in einer optimierten Form an einer Abstimmung annehmen, dann planen wir mit Provisorien für zwei oder drei Jahre. Wenn wir alternative Standorte völlig neu entwickeln oder bestehende Schulhäuser umbauen müssen, dann sprechen wir über Provisorien für zehn oder mehr Jahre. Das sind komplett andere Grössenordnungen».
Ziel des Gemeinderates ist momentan, bis im Frühjahr 2026 eine erneute Abstimmung vors Volk zu bringen und damit Planungssicherheit zu erreichen. Wie diese Vorlage aussehen wird, ist noch unklar. Das hängt massgeblich von den in Auftrag gegebenen Studien und den Resultaten des Prozesses mit der Echogruppe ab. Es bleibt also spannend, wie es mit Uzwil und seinem Schulraum weitergeht.