Gemeinsam mit Kollegen aus Praxis und Akademie hat das Forschungszentrum für Tourismus und Verkehr an der Universität St.Gallen die aktuelle Tourismussituation analysiert.
Die beinahe dreissig dort vertretenen Thesen lassen nur einen Schluss zu: Die hoffentlich bald beginnende Übergangszeit zur Normalität wird holprig sein und lange dauern, aber auch viele neue Chancen eröffnen. Aber es wird ein New Normal geben, in dem der Tourismus wieder zu einem internationalen Wachstumsfaktor wird, denn Reisen ist ein Grundbedürfnis.
Nachhaltigkeit und Flexibilität
Der internationale Tourismus liegt derzeit weltweit darnieder, und damit die vielen an ihm verdienenden Unternehmen – auch in der Schweiz. Die teilweise Rettung, allerdings nur für Gebiete ausserhalb der Städte, kam in den vergangenen Monaten vor allem dank des Binnentourismus. Wie dieser Sommer wird, bleibt abzuwarten.
Abhängig von Infektionszahlen, Impfquoten, offiziellen Reisebeschränkungen und einer Reihe anderer Faktoren können unterschiedliche ausgeprägte Reiseströme erwartet werden. Das einzige wenigstens kurzfristig stabile Element in der gegenwärtigen Situation ist die Volatilität der Entwicklungen.
Dennoch vermögen die Kollegen, so Pietro Beritelli als einer der Studienverfasser, eine Art stimmiges Zukunftsbild zu zeichnen. «Schweizer haben in den vergangenen Monaten ihr eigenes Land neu entdecken können und waren dankbar für die vielen positiven Erfahrungen». Einige sprachen gar von einer neuen Wertschätzung seitens der Gäste oder der Dankbarkeit, die dieses Land seinen Eingeschlossenen mit einem qualitativ hochwertigen Freizeitangebot zur Verfügung stellt. Man geht davon aus, dass diese Erfahrungen nach der Pandemie zu einer Festigung des Marktanteils der Schweiz – nach Jahren des Marktanteilsverlusts - führen wird.