Kommentar von Jürg Grau
Seit über 20 Jahren sind die Staus bei der Augarten-Kreuzung ein Thema. Auch ich gehöre zu den "Ausweichlern", d.h. zu jenen, die morgens und abends während den Uzwiler "rush hours" lieber einen Umweg fahren, als an der Augarten-Kreuzung Zeit im Stau zu verlieren.
Auf dem Tisch liegt das "Knoten Augarten"-Projekt, das der Kanton St.Gallen zusammen mit dem Bund (A1) und den betroffenen Gemeinden Uzwil und Oberbüren ausgearbeitet hat. Nicht auf dem Tisch, aber im Gespräch, ist eine alternative Lösung mit Unterführung. Diskutiert wurden in den letzten Jahren auch Kreiselvarianten in verschiedenen Dimensionen.
Das vorliegende Projekt "Knoten Augarten", das im Kantonsrat am 19./20. April 2021 zur Abstimmung kommen wird, bringt einige Vorteile für die nächsten paar Jahre. Das sehen auch Befürworter von Alternativlösungen so. Staufreie Zeiten werden damit jedoch nicht anbrechen.
Wenn ich die "Augarten-Krux" aus der Perspektive der sich anbahnenden technischen Entwicklungen betrachte, wird sich das Problem in den nächsten fünfzehn Jahren auflösen bzw. lösen lassen. Weshalb? Die Fortschritte bei der Entwicklung und Verbreitung von elektrischen Fahrzeugen und beim automatisierten Fahren werden sich unter dem Druck des Klimawandels und der gewünschten Verbesserung der Luftqualität beschleunigen. Der Verkehr wird - unterstützt durch Künstliche Intelligenz - für alle Verkehrsteilnehmenden (Fussgänger, Velofahrende, Motorradfahrende, PW, LKW und ÖV - sowie künftige Robotaxis) flüssiger und sicherer werden.
Aus dieser Sicht ist das vorliegende Projekt zur Lösung des Knotens Augarten als Übergangslösung zu betrachten. Gänzlich staufreie Zeiten beim Augarten und A1-Anschluss Uzwil/Oberbüren kommen erst in der Zukunft. In der Zwischenzeit können wir uns über jene 22 Stunden am Tag freuen, an denen die Augarten-Kreuzung schon jetzt funktioniert.