Vernetzt
In den letzten Jahren wurden grosse Anstrengungen unternommen, die Wasserqualität der Glatt zu verbessern. Eine Herausforderung für die Glatt sind insbesondere die Mikroverunreinigungen. Das sind Stoffe des täglichen Gebrauchs, die bereits in tiefen Konzentrationen Wasserlebewesen schädigen können. Seit 2019 werden diese Stoffe an einer Messstelle in Buechental bei Oberbüren überwacht. Die Messwerte zeigen, dass die Glatt an ihrem Unterlauf vor allem durch Stoffe wie Medikamente, Kontrastmittel, Korrosionsschutzmittel, künstliche Süssstoffe und Pestizide belastet ist. Neue Technologien ermöglichen es, diese Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser zu entfernen. In der ARA Herisau ist eine solche Reinigungsstufe seit 2015 in Betrieb. Deshalb gelangen heute deutlich weniger Mikroverunreinigungen mit dem gereinigten Abwasser in die Glatt. Allerdings bewirkt das Abwasser der noch nicht fertig ausgebauten ARA Oberglatt in Flawil, dass die im Oberlauf erzielte Verbesserung fast wieder aufgehoben wird. Das wird sich verbessern, wenn die Anlage in Flawil ihre vierte Reinigungsstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen in Betrieb nimmt. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Die Anlage soll im Herbst 2021 in Betrieb gehen. Das wird einen wesentlichen Rückgang der Belastungen mit Mikroverunreinigungen im ganzen Fluss mit sich bringen. Und so gesehen passt zeitlich gut, an der Fischgängigkeit der Glatt zu arbeiten.
Kleine Sperre, grosse Wirkung
Dem Technischen Bericht des Kantons kann entnommen werden, dass sich das nächste Hindernis für Fische etwa fünf Kilometer flussaufwärts beim Kraftwerk Niederglatt befindet. Dieses Hindernis soll ebenfalls behoben werden. Dementsprechend ermöglicht die nun geplante Rampe statt des Wasserfalls im Gebiet Augarten-Buchental, dass die Glatt ab der Thur schon bald auf einer Länge von etwa 11,5 Kilometern neu für Wassertiere durchlässig wird. Das zeigt die hohe Bedeutung des Vorhabens für die Natur. Kleine Sperre, grosse Wirkung.