Nach den Begrüssungen durch den Kantonalpräsidenten Walter Gartmann und den Fraktionspräsidenten und Gemeindepräsident von Flums, Christoph Gull, beschlossen die Delegierten zu den eidgenössischen und kantonalen Abstimmungsvorlagen vom 13. Juni 2021 folgende Parolen.
2x NEIN zu den extremen Agrar-Initiativen
Nationalrätin Esther Friedli machte der Online-Versammlung deutlich, weshalb die beiden Agrar Initiativen zu extrem sind. Sie gefährden die Schweizer Landwirtschaft, unsere Lebensmittelversorgung und fördern den Import. Die Landwirtschaft hat sich beim Pflanzenschutz und bei der Biodiversität stark gewandelt. Die Hälfte der heute verwendeten Pflanzenschutzmittel sind auch im Biolandbau zugelassen. Die Mittel für die konventionelle Landwirtschaft gingen in den letzten 10 Jahren um über 40 Prozent zurück. Die Biodiversitätsförderfläche hat sich im Jahr 2019 gegenüber dem Jahr 2000 um 42Prozent vergrössert. Statt der geforderten 7% dienen heute fast 19% der Landwirtschaftsflächen zur Förderung der Biodiversität. Das entspricht 3.5 Mal der Fläche des Bodensees. Die Landwirtschaft setzt Antibiotika weder prophylaktisch oder systematisch ein. Der Tierarzt muss jede Behandlung eines kranken Tiers verordnen und in einer Datenbank festhalten. Die eingesetzten Mengen haben sich in den letzten 10 Jahren mehr als halbiert. Die Schweiz produziert 84 Prozent des Tierfutters selbst. Eine Branchenstrategie ist daran, den inländischen Anbau weiter zu fördern. Das importierte Soja stammt zu 99 Prozent aus zertifiziert nachhaltigem Anbau. Rund die Hälfte davon kommt bereits aus Europa. Die Landwirte kaufen nur gentechfreies Futter.
Die Trinkwasserinitiative hat mit Trinkwasser nichts zu tun. Sie zielt ausschliesslich auf die Direktzahlungen. Sie will diese allen Betrieben streichen, die Pflanzenschutzmittel einsetzen oder Futter für ihre Tiere zukaufen. Damit ist auch der Biolandbau betroffen. Es sind 160'000 Arbeitsplätze in der Land- und Ernährungswirtschaft direkt betroffen. Schweizer Eier, Schweinefleisch oder Poulet werden zu Luxusprodukten oder verschwinden. Verfügbarkeit von einheimischen Lebensmitteln sinkt um mindestens 30 Prozent.
Die Pestizidfrei-Initiative gewährt keine Wahlfreiheit mehr und fördert die Abwanderung von Verarbeitungsbetrieben ins Ausland. Das Essen wird massiv teurer und der Einkaufstourismus wird gefördert und darunter leidet die Schweizer Wirtschaft. Zudem sinkt die Lebensmittelsicherheit und -haltbarkeit und mehr Emissionen und Foodwaste wären die Folge.
Die Delegierten folgten den Empfehlungen von Nationalrätin Esther Friedli und fassten bei beiden Agrar-Initiativen die NEIN-Parole.