Seit über 36 Jahren verbindet Lenggenwil das Patrozinium ihres Kirchenpatrons St.Mauritius mit einem weltlichen Erntedankfest. Entgegen der Wetterprognosen konnte der Anlass bis zum Abend ohne Regen durchgeführt werden, wie das bei vielen Lenggenwiler Veranstaltungen meistens zur Tradition gehört. Der traditionelle Festsonntag lockte sehr viel einheimisches und auswärtiges Volk nach Lenggenwil. Der Erntedank begann am Vormittag mit einem schlichten Festgottesdient, den Pfarrer Jürg Konzili zelebrierte, unterstützt von Diakon Primo Grelli, der Lektorin Irene Bernhardsgrütter und dem Ministrantenteam. Blumen, Früchte und Gemüse zeugten auch dieses Jahr von der reichen Fülle der Natur. In der eindrucksvollen Feier wurde dem Herrgott einerseits für die reichen Gaben der Natur gedankt und andererseits des Kirchenpatrons St.Mauritius gedacht. Der Jodlerclub Neukirch-Egnach unter der Leitung von Andrea Haffa bereicherte die Eucharistiefeier mit passenden Jodelliedern von verschiedenen Komponisten. Die zwanzig Sänger und die drei Sängerinnen überzeugten mit ihren schönen Stimmen. Die Brüder Kurt und Franz Meienhofer trugen mit Blasmusik-Melodien ebenfalls zur Festlichkeit bei.
Patrozinium und Erntedankfest Lenggenwil
Vorbild für Glaubenstreue
Seine prägnante Festpredigt eröffnete Pfarrer Konzili mit einigen Informationen über das Leben Mauritius, von dem zahlreiche Legenden überliefert sind. Der Offizier einer römischen Legion aus Theben in Ägypten, die hauptsächlich aus christlichen Legionären bestand, lebte zu Beginn des 4. Jahrhunderts. Kaiser Maximian habe die sogenannte Thebäische Legion dann seinem Heer einverleibt, das er gegen die Christen einsetzen wollte. Bei der Überquerung der Alpen nach Martigny meuterten die Thebäer, da sie nicht gegen die Christen ziehen wollten. Der Kaiser gab erzürnt den Befehl, die ganze Legion hinzurichten. Ohne Gegenwehr hätten sich die Offiziere und die Mannschaften als Märtyrer für ihre Religion hinrichten lassen, heisst es. Mauritius habe den christlichen Glauben aus Überzeugung gelebt und sei für alle ein Vorbild der Glaubenstreue. Daraus entstand das Zitat: „Du sollst Gott mehr gehorchen als den Menschen“. Mauritius wurde der Legende nach bereits im 4. Jahrhundert verehrt und heiliggesprochen.
Stimmungsvolles Dorffest
Das weltliche Erntedankfest wurde anschliessend gleichenorts durchgeführt. Mehrere hundert Gäste aus dem Dorf und aus der Region liessen sich an den Festtischen bei einem grossen Angebot an kulinarischen Spezialitäten und Desserts verwöhnen und genossen das gemütliche Zusammensein. Das fleissige Team der Festwirtschaft sorgte für eine speditive Bedienung. In einem weiteren Festbeizli lockten ebenfalls verführerische Leckerbissen. Für die musikalische Unterhaltung sorgten neben dem Jodlerchor Neukirch-Egnach die Jungbläserformation Greenhorn Brass, die Musig Lenggenwil und die Ferienmusig. Die Jungwacht organisierte für die Kinder verschiedene Spiele und Attraktionen. Zahlreich nutzten sie im die angebotenen Vergnügungsmöglichkeiten. Der Erlös des Erntedankfests dient zur Erhaltung des Dorfladens, der im Untergeschoss des Kulturgebäudes einquartiert ist.