von Peter Weigelt, Präsident RevierJagd St.Gallen (RJSG)
Im Kanton St.Gallen haben vor rund fünf Jahren die ersten Reviere Drohnen für die Kitzrettung eingesetzt. Damals waren die Jagdreviere auf die Unterstützung von routinierten Drohnenpiloten angewiesen, da der Drohnenflug spezielle Fachkenntnisse und technisches Geschick voraussetzte.
Mit der erwähnten Entwicklung der Systeme wurden zunehmend Jäger selbst als Piloten ausgebildet. Vor diesem Hintergrund lancierte RevierJagd St.Gallen (RJSG), der Dachverband der St.Galler Jäger, 2019 eine Crowdfounding-Aktion zur Beschaffung von Drohnen zur Rehkitzrettung. Innert einem Monat kamen so rund 35'000 Franken an Spenden zusammen, für die 5 Drohnensysteme gekauft wurden. Parallel schafften sich auch einzelne Reviere diese von RJSG empfohlenen Systeme an. Diese einheitliche und koordinierte Beschaffung hatte preislich, vor allem aber bezüglich Support und Ausbildung grosse Bedeutung. Schliesslich unterstützte das Amt für Natur, Jagd und Fischerei (ANJF) des Kantons St.Gallen das Projekt mit einem einmaligen Startbeitrag von 10'000 Franken, der für die Ausbildung in den Jahren 2021-23 eingesetzt wird.
Erfolgreiche Rehkitzrettung 2021
Insgesamt kamen während der Rehkitzrettungssaison 2021 in 44 St.Galler Jagdrevieren Drohnen für die Kitzrettung zum Einsatz. Dabei kamen 26 Drohnen zum Einsatz, mit denen gesamthaft eine Fläche von über 2'000 Hektaren abgeflogen wurde. Seitens der Jagd wurden dabei über 500 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet, in der Regel sehr früh am Morgen. Die reine Flugzeit der Drohnen betrug über 80 Stunden und in dieser Zeit konnten durch die 22 statistisch begleiteten Drohnenteams 393 Rehkitze vor dem qualvollen Mähtod gerettet werden.