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Uzwil
18.10.2021
18.10.2021 10:50 Uhr

"Die Bahnhöfe sind sicher" - viele fühlen das Gegenteil

Während des Tages kein Problem, aber zu später Stunde werden Bahnhöfe gemieden . Bild: jg
Den Behörden und diversen Studien zufolge ist die Sicherheit an unseren Bahnhöfen im Fürstenland gewährleistet. Entgegen den Fakten ist die subjektive Wahrnehmung bei vielen eine andere. Wir fragten nach.

Die Bahnhöfe dienen dem öffentlichen Verkehr, sind aber gleichzeitig auch  Begegnungsorte. Wir wollten wissen, was an den Bahnhöfen verändert werden konnte, damit sich die Reisenden wohler fühlen. Denn viele meiden aus Angst oder Vorsicht die Bahnhöfe in den Abendstunden und in der Nacht.

Umfrage

Viele der befragten Passantinnen und Passanten weichen einem längeren Aufenthalt am Bahnhof aus. Dies vor allem bei Dunkelheit zu später Stunde. Als Problem sehen sie vor allem Gruppierungen, die den Bahnhof als Treffpunkt nutzen. Suchtmittel wie Alkohol und Drogen führen dazu, dass sich gewisse Personen enthemmt fühlen und deren Verhalten dadurch schlechter einschätzbar wird. Ein "mulmiges Gefühl" erwähnen viele der Befragten - vor allem Frauen jeden Alters - mit Bezug auf die Nutzung der Unterführungen. Mehr Licht und mehr Helligkeit ist grundsätzlich gefragt. Wenn die Geschäfte auf dem Bahnhof-Areal geschlossen sind, verschwindet auch ein Teil des Lebens und die Bahnhöfe verlieren an "automatischem" Schutz durch viele Passanten.

Was wird unternommen?

Um das Wohlbefinden der Reisenden zu verbessern, wurden bereits einige Massnahmen ergriffen. Beispiele hierfür sind die Installation von Videokameras und die Präsenz der Securitas. Fortschritte sind bei den baulichen Massnahmen erzielt worden (siehe weiter unten).

Zu negatives Image

Anlässlich einer Veranstaltung von Regio Wil meinte der Wiler Stadtpräsident Hans Mäder, dass es schwierig sei, die subjektiven Wahrnehmungen der Passantinnen und Passanten zu ändern. Nationale Statistiken zeigten nämlich auf, dass der Bahnhof Wil zu den sichersten des Landes gehöre. Gemäss dem Uzwiler Gemeindepräsidenten Lucas Keel wird die Situation bei den Bahnhöfen oft zu negativ beurteilt, weil viele Menschen Vorfälle aufbauschen und von solchen berichten, die schon viele Jahre zurückliegen.

Schon viel getan für die Helligkeit

Ein Augenschein vor Ort bei den Bahnhöfen von Wil, Uzwil und Flawil zu später Stunde zeigt auf, dass die Bahnhöfe im Vergleich zu vor zehn, zwanzig Jahren wesentlich besser beleuchtet sind. Auch überall dort, wo Erneuerungen geplant oder im Bau sind, wird bei der Gestaltung der Wege und Räume auf Helligkeit und Freundlichkeit geachtet.

Der Bahnhof Wil

Der Wiler Bahnhof ist bereits jetzt in den Unterführungen gut beleuchtet. Bild: jg
In der Planung des neuen Wiler Bahnhofs hat man Rücksicht auf ein helleres Design und noch bessere Beleuchtung genommen. Bild: jg

Der Bahnhof Uzwil

Am Bahnhof in Uzwil sind die Unterführung und die Veloständer mit viel Licht ausgestattet worden. Bild: jg
Bild: jg

Der Bahnhof Flawil

Die Gestaltung des Bahnhofs in Flawil ist sehr offen und wirkt bei Tag und bei Nacht freundlich. Bild: jg
Auch hier sind die Unterführungen gut belichtet. Bild: yg
Lena Stojanovic