von Ernst Inauen
Der Museumsbetrieb litt in den letzten anderthalb Jahren unter den Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie. So konnten im Jahre 2020 nur noch etwa 200 Museumsbesucher begrüsst werden. Dennoch war der Verein "Textilmuseum Sorntal" nicht untätig. Mit grossem Einsatz leisteten verschiedene Mitglieder wertvolle Arbeit beim Unterhalt sowie bei der Sortierung und der Inventarisierung der Exponate. Auch wurden Umlagerungen im Obergeschoss vorgenommen und neue Archive eingerichtet. Das Vereinsmitglied Ruedi Beier befasste sich vor allem mit der umfangreichen Nähmaschinensammlung, die er neu ordnete und inventarisierte. Er reinigte die rund 100 antiken Schmuckstücke und stellte sie instand, sodass sie sogar wieder einsatzbereit sind.
Nähen hat eine lange Tradition
Die Geschichte der Nähmaschine reicht weit zurück und basiert auf der seit langem gepflegten Handwerkskunst des Nähens. Schon vor über 20,000 Jahren nutzten die Menschen erste Nadeln aus Fischgräten, spitzen Knochen oder Horn und Garn aus Tiersehnen. Im 18. Jahrhundert ersetzten in der Industriellen Revolution nach und Maschinen die Handwerkskunst des Nähens. Die eigentliche Geschichte der Nähmaschine begann im Jahre 1790, als der Engländer Thomas Saint ein Patent für die erste einsatzfähige Nähmaschine anmeldete. 1830 wurde die erste Nähmaschinenfabrik gegründet, worauf diverse Weiterentwicklungen folgten. Namhafte Hersteller wie Singer, Bernina, Elna, Pfaff und zahlreiche andere Firmen entwickelten unzählige Varianten. Singer ist einer der bekanntesten Nähmaschinenhersteller in der Geschichte, der es geschafft hat, ein ganzes Imperium aufzubauen, das bis heute Bestand hat. Er entwickelte den Vorläufer der heutigen modernen Nähmaschine mit Tretkurbel und einer sich auf und ab bewegenden Nadel.